Rive, Richard Robert * 26.12.1864 † 3.11.1947

Aus Stadtgeschichte Halle
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Amtszeit in Halle

  • 1906 – 1933
  • seit 1911 im Vorstand des preußischen und dt. Städtetages[1]
  • seit 1925 im engeren Vorstand des preußischen und dt. Städtetages, hatte erheblichen Einfluss[2]

Person

  • beeindruckt durch Klarheit seines Denkens, setzt sich durch seine überragende Persönlichkeit immer wieder durch, obwohl es zum Kaiserreich und zur Republik Meinungsverschiedenheiten gab[3]
  • Erinnerung von Oberbürgermeister Lohmeyer: 1934: einsamer Mann, Misstrauen von seitens der NSDAP[4]

Kindheit, Judgend und Arbeit als Rechtswalt[5]

  • Famile kamen mit den Hugenotten nach Deutschland
  • 1827 Großvater stirbt, war zuletzt Militärbeamter in der Festung Cosel, die Witwe blieb mittellos und die Kinder bekamen keine höhere Schulbildung
  • Hugo (der jüngste Sohn und Rives Vater) war begeisterter Soldat und Reiter
  • anderen Geschwister waren in der Welt verstreut (Östereich, Italien, Amerika), Hugo sollte mit nach Neapel, dort hatten seine Brüder ein florierendes Geschäft mit Fotographie aufgebaut
  • Hugo jedoch heiratete 1951 Anna aus einer angesehenen Bürgerfamilie. Sie lebten in Berlin und bekamen bald 7 Söhne
  • 1853 die abgöttisch geliebte Großmutter, die in Schwermut verfallen war, wünscht sich nichts sehnlicher, als dass ihr Sohn Hugo auch nach Italien zieht.
  • 1963 der beschwerliche Umzug nach Neapel, doch die Großmutter erkennt Hugo nicht mehr und will den „Fremden“ nicht mehr sehen. Robert (der Bruder von Hugo) verbittert gegen seinen Bruder und v.a. gegen seine Frau. Anna war „schuld“, dass Hugo erst so spät nach Italien kam.
  • 1964 Richard Robert Rive (genannt Rico) wird geboren. Die interfamilären Spannungen erreichen ihren Höhepunkt. Es scheint aber keinen Ausweg zu geben, da Hugo in Deutschland alle Privilegien als Beamter aufgegeben hatte
  • Die Familie erkrankt an Cholera. Hugo und der älteste Sohn sterben. Anna will zurück in die Heimat, doch Robert (der Bruder von Hugo) überkommen Schuldgefühle bzgl. seines Verhaltens und veranlasst dass Anna auch von ihren eigenen Eltern bei der Reise nicht unterstützt wird.
  • 1968 Rückkehr nach Strehlen mit 4 Kindern, ihr Eltern nehmen sie nicht auf, aber sie kommt bei Freunden unter
  • Übersiedelung nach Breslau, Aufbau eines kleinen Unternehmens, sie bietet Kost und Logis für Geschäftreisende an.
  • Rive hatte einen leicht älteren Bruder, mit dem er unzertrenntlich war. Sie wurden sogar gemeinsam eingeschult. Dieser stirbt jedoch1871 an den Folgen eines Sonnenstichs. Seinen Tod hatte Rive sein Leben lang nie verwunden.
  • Aufgrund der guten finanziellen Situation kann River auf ein Gymnasium gehen. Die harten Strafen bewirkten, dass er im Laufe der Jahre in der Leistung nachliess und auch eine Klasse wiederholen musste. Der innere Wandel entstand durch einen Lehrer, der ihn ermutigte. Nun wurde er Klassenbester und gab sogar täglich bis zu 5 Nachhilfestunden.
  • Als ein Hauslehrer für den Sohn des Generals gesucht wurde, zog Rive auf Empfehlung der Schule noch während der eigenen Gymnasialzeit in das Haus des Generals ein. Diese Zeit prägte ihn stark. Er lernt gutes Benehmen, den taktvollen Umgang mit Menschen und erhält durch die vielen verschiedenen Gäste eine gute Menschenkenntnis.
  • Abitur mit 20 J.
  • Der große Wunsch einer Offizierslaufbahn bleibt ihn aufgrund der Familienstandes verwehrt, er probiert sich an möglichen Alternativen (u. a. auch Theologie und Recht) und wurde schließlich Jurist.
  • Der General starb und Rive verlor nicht nur seinen geliebten Schüler sondern auch seine finanzielle Unabhängigkeit.
  • Abschluss des Studiums erfolgte mit Auszeichnung. Er erlangte die Doktorwürde,doch trotz seines guten Abschlusses und blieb ihm eine Fortführung des akademischen Weges aufgrund des familären Standes verwehrt.
  • Mit Hinterlegung einer (geliehenden) Summe von 5000 Mark zum Nachweis eines standesgemäßen Unterhalts gelingt schließlich die Bewerbung um eine Refendariatsstelle bei einem Rechtsanwalt namens Dr. Kirschner. Mit ihm entwickelt sich eine Freundschaft. Nebenher verdient er sein Geld erneut durch Privatuntericht von Studenten.
  • Nach bestandenen Abschluss wird Rive Teilhaber einer Anwaltskanzlei. Er liebt seine Arbeit.
  • 1894 Heirat von Grete, der Tochter von Dr. Kirschner, der währenddessen Bürgermeister von Berlin geworden war.
  • 1896 Tod seiner Mutter
  • 3 Kinder: älteste Tochter stirbt im Alter von 10J., sein Sohn fällt im 1. Weltkrieg
  • 1899 nach langem Zögern seine geliebte Arbeit aufzugeben folgt er dem Wunsch der Stadt Beslau sich für eine Stelle als juristische Stadtrat zur Wahl zu stellen und wird gewählt. Die neue Arbeit gefällt ihm trotz geringerer Bezahlung sehr gut.

Dienste in Halle

  • im Krieg: vorbildliche Kiregsernährungswirtschaft[6]
  1. Richard Robert Rive Lebenserinnerungen eines dutschen Oberbürgermeisters. W. Kohlhammer Verlag Stuttgart, 1960, Vorwort
  2. Richard Robert Rive Lebenserinnerungen eines dutschen Oberbürgermeisters. W. Kohlhammer Verlag Stuttgart, 1960, Vorwort
  3. Richard Robert Rive Lebenserinnerungen eines dutschen Oberbürgermeisters. W. Kohlhammer Verlag Stuttgart, 1960, Vorwort
  4. Richard Robert Rive Lebenserinnerungen eines dutschen Oberbürgermeisters. W. Kohlhammer Verlag Stuttgart, 1960, Vorwort
  5. Richard Robert Rive Lebenserinnerungen eines dutschen Oberbürgermeisters. W. Kohlhammer Verlag Stuttgart, 1960, Kapitel 1
  6. Richard Robert Rive Lebenserinnerungen eines dutschen Oberbürgermeisters. W. Kohlhammer Verlag Stuttgart, 1960